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Asthma-Behandlung: Was macht sie wirksam?

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Das Wichtigste in Kürze: Die Behandlung von Asthma variiert je nach Schweregrad des Asthmas und umfasst Medikamente, die nach einem Stufenschema verordnet werden. Darüber hinaus sind Maßnahmen wie die Vermeidung von Auslösern, Selbstkontrolle und Atemtherapie wichtige Bestandteile der Asthma-Behandlung.

Asthma-Test, Stufenschema, vier Säulen: Die Behandlung von Asthma scheint vielleicht zunächst kompliziert, wird aber genau auf Ihre Bedürfnisse und Ihr Asthma ausgerichtet. In diesem Artikel erfahren Sie alles über die unverzichtbaren Bausteine einer erfolgreichen Asthma-Therapie und wie diese individuell ergänzt werden können.

Asthma-Kontrolle: Einfluss auf die Behandlung

Welche Behandlung erforderlich ist, hängt von der Ausprägung des Asthmas ab. Ärzt:innen prüfen, wie gut das Asthma kontrolliert ist, und teilen es in drei Grade ein, basierend auf Symptomen wie Häufigkeit von Atemnot, nächtlichem Erwachen, Medikamentenbedarf und Aktivitätseinschränkungen in den letzten vier Wochen. Ein einfacher Test zu diesen Symptomen kann schnell eine Einschätzung der Asthma-Kontrolle liefern.

Asthma-Behandlung: das Stufenschema im Überblick

Die Behandlung von Asthma richtet sich nach dem Schweregrad und der Häufigkeit der Symptome und erfolgt nach einem Stufenschema aus fünf Stufen. Jeder Stufe sind dabei bestimmte Medikamente gegen Asthma zugeordnet. Wenn die aktuelle Therapie nicht ausreichend wirkt, wird die Stufe angepasst, auch flexibel je nach Symptomlage, zum Beispiel bei saisonalen Allergien. Die Basis der Asthma-Therapie bildet in der Regel inhalatives Kortison. Leichtes Asthma kann mit einer Bedarfstherapie behandelt werden, bei der Medikamente nur bei Beschwerden inhaliert werden. Schweres Asthma erfordert dagegen die dauerhafte Einnahme mehrerer Wirkstoffe, eventuell auch eine Antikörpertherapie.

Biologika bei Asthma: eine innovative Behandlungsoption

Bei schwerem Asthma, also wenn die Asthma-Therapie durch Medikamente der höchsten Stufe des Stufenschemas nicht ausreichend ist, kann die Behandlung mit Biologika eingesetzt werden. Biologika sind eine innovative Behandlungsoption. Sie greifen gezielt und nebenwirkungsarm in bestimmte Vorgänge des Körpers ein. Mehr dazu erfahren Sie in unserem Artikel über Medikamente bei Asthma.

Asthma-Behandlung ohne Kortison – eine gute Idee?

Kortison hat den Ruf, problematisch zu sein und starke Nebenwirkungen zu verursachen. Viele Menschen suchen deshalb nach natürlichen Alternativen. Zunächst sei gesagt, dass viele falsche Informationen über Kortison im Umlauf sind. Kortison zum Inhalieren (Asthma-Spray) kann ohne größere Bedenken sowohl als punktuelle Anwendung, zum Beispiel als Notfallspray, als auch zur Dauertherapie eingesetzt werden. Auf Kortison-Tabletten trifft das nicht zu. Sie werden wegen ihrer Nebenwirkungen immer seltener und auch nur bei schwerem Asthma eingesetzt.

Die medikamentöse Behandlung von Asthma ist eine von vier Säulen der Asthma-Therapie, die Sie nicht ohne ärztliche Absprache weglassen sollten.

Die Säulen der Asthma-Behandlung

Die Behandlung von Asthma stützt sich auf diese vier Säulen, die besonders wirksam sind und den Umgang mit Asthma deutlich verbessern:

  • Vermeiden von Auslösern: Asthma ist nicht völlig unberechenbar. Wer seine bekannten Auslöser meidet, kann die Krankheit in Schach halten und Anfälle weitgehend vermeiden.
  • Selbstkontrolle der Erkrankung und Schulungen: Lernen Sie Ihr Asthma durch regelmäßige Peak-Flow-Messungen, ein Asthma-Tagebuch, Selbsttests zur Asthma-Kontrolle und Schulungen kennen.
  • Medikamentöse Therapie: Die medikamentöse Therapie ist ein wirksames Mittel zur Behandlung von Asthma – sowohl kurzfristig bei Atemnot als auch mittel- und langfristig. Hier finden Sie weitere Informationen zur medikamentösen Therapie und den verschiedenen Medikamenten.
  • Atemtherapie: Durch bewusstes Atmen und bestimmte Atemtechniken wie die Lippenbremse können Sie Ihre Atmung kontrollieren und die Atemnot lindern.

Weitere Behandlungsansätze bei Asthma

Ergänzend zu diesen vier Säulen können Sie weitere Therapiemöglichkeiten einsetzen, die einen positiven Effekt haben können.

  • Reha-Maßnahmen: Mindestens alle vier Jahre können Sie bei Ihrer Kranken- bzw. Rentenkasse eine Kur oder Reha beantragen. Kuren dienen der Vorbeugung, Rehas der Wiederherstellung der Gesundheit. Diese können ambulant oder stationär erfolgen und bieten zahlreiche Angebote, wie Lungensport, Schulungen und den Austausch mit anderen Asthmatiker:innen.
  • Lungensport: In Lungensportgruppen trainieren Menschen mit Lungenkrankheiten zusammen, um den Brustkorb zu mobilisieren, die Grundkondition zu verbessern und mehr Aktivität in den Alltag zu bringen. Das kann zu einer höheren Lebensqualität führen. Ihre Ärztin oder Ihr Arzt kann Ihnen bei der Beantragung helfen.
  • Atemphysiotherapie: Bei Atemphysiotherapie handelt es sich um eine Spezialisierung innerhalb der Physiotherapie. Ihre Ärztin oder Ihr Arzt kann Ihnen diese verschreiben. Mithilfe von Übungen und Atemtechniken können Probleme vereinfacht und kann Ihr Alltag erleichtert werden.
  • Urlaub am Meer oder im Gebirge: Beide Urlaubsziele bieten sich für Allergiker:innen besonders an. Für Pollenallergiker:innen ist es die Küste, für Hausstaubmilbenallergiker:innen sind Orte im Hochgebirge geeignet. Ost- und Nordsee haben sich generell für Menschen mit Asthma als erholsam erwiesen: Luftfeuchtigkeit und Salzgehalt sind hier besonders hoch.

Asthma natürlich behandeln

Angebote wie pflanzliche Heilmittel, Akupunktur, Ayurveda, Homöopathie oder Darmsanierung sollen zwar auch eine Besserung des Asthmas mit sich bringen, jedoch konnten zahlreiche Studien keine überzeugende Wirksamkeit bei Asthma nachweisen. Daran orientieren sich auch die gesetzlichen Krankenkassen, die vor allem die vier Säulen der Therapie und vereinzelt auch Reha-Maßnahmen und Kuren bezahlen.

Natürlich können Sie diese Therapien ausprobieren, vielleicht helfen sie Ihnen persönlich. Sie sollten aber immer nur ergänzend zu den vier Säulen der Asthma-Therapie eingesetzt werden und diese niemals ersetzen! Besprechen Sie zusätzliche Maßnahmen mit Ihrer Ärztin oder Ihrem Arzt und bleiben Sie kritisch gegenüber überteuerten oder esoterischen Angeboten wie Heilsteinen oder Luftbefeuchtern.

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