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Behandlung der COPD: Die Möglichkeiten

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Das Wichtigste in Kürze: Eine Reihe von Ansätzen stehen zur Verfügung, um COPD zu behandeln. So können Betroffene selbst aktiv werden und etwa mit dem Rauchen aufhören, sich vor Infektionen schützen und körperlich mehr bewegen, um ihre Lunge zu entlasten und in Form zu bringen. Bei Medikamenten stehen langwirksame Arzneimittel zum Inhalieren zur Verfügung, die weitend auf die Bronchien wirken. Zudem kann man bei Bedarf auch schneller und kürzer wirksame Medikamente anwenden. Bei fortgeschrittener COPD gibt es unter anderem auch die Möglichkeit einer zeitweisen Beatmung, eines Eingriffs zur Entlastung bei Überblähung und einer Langzeitsauerstofftherapie.

Es stehen eine ganze Reihe von Behandlungsoptionen zur Verfügung, die den Krankheitsverlauf Ihrer COPD positiv beeinflussen können. Die Maßnahmen helfen, die COPD zu behandeln, mit den Symptomen besser zurechtzukommen und Ihre Beschwerden zu lindern.

So schützen Sie Ihre Lunge vor Schäden von außen

Falls Sie rauchen, suchen Sie am besten nach Möglichkeiten, damit aufzuhören! Denn die maßgebliche Ursache der COPD ist Rauchen. Es hat auch bei bestehender COPD weiter einen ungünstigen Einfluss auf die Funktionsfähigkeit der Lunge und kann daher den Verlauf der Erkrankung verschlechtern. Umgekehrt ist die gute Nachricht: Wenn Ihre Lunge über lange Zeit durch Rauchen strapaziert wurde und Sie jetzt aufhören, dann wird das für Ihre Lunge erst einmal eine plötzliche Entlastung sein. Und für den Verlauf der COPD kann es einen großen Unterschied machen.

Auch Infekte der Atemwege sind eine Belastung für die Lunge – und können für Menschen mit COPD ein ernsthaftes Problem darstellen. Beugen Sie also Infekten vor. Dies gelingt zum einen durch allgemeine Maßnahmen wie zum Beispiel Begrüßung ohne Händeschütteln oder Meidung von Menschenansammlungen in der Erkältungszeit. Zum anderen bieten Impfungen einen guten Schutz, insbesondere sind Impfungen gegen folgende Erreger zu empfehlen:

  • Grippe
  • RSV (Respiratorisches Synzytial-Virus)
  • Pneumokokken
  • Corona (Covid-19)
  • Keuchhusten (Pertussis)
  • Gürtelrose (Herpes Zoster)

COPD-Therapie langfristig: Wie täglich inhalierte Medikamente helfen

COPD ist eine chronische, nicht heilbare Erkrankung. Bei anhaltenden Beschwerden wird sie medikamentös unter anderem mit einer sogenannten Dauertherapie behandelt. Wann auf eine andere Therapie gewechselt wird, sagt Ihnen Ihr behandelnder Ihre Ärztin oder Ihr Arzt .

Für die Behandlung der COPD kommen bevorzugt Medikamente zum Einsatz, die inhaliert werden können und so direkt in die Atemwege gelangen. Das kann bei relativ geringen Dosierungen eine stark anhaltende Wirkung bringen.

Für die Dauertherapie kommen vor allem Medikamente zum Einsatz, die die Atemwege erweitern. Der Fachbegriff für diese Substanzen ist Bronchodilatatoren. Werden sie im Rahmen einer Dauertherapie gegeben, kommen in erster Linie langwirksame Bronchodilatatoren zum Einsatz. Diese stellen sicher, dass die Atemwege über 24 Stunden am Tag erweitert werden. Je nach Medikament wird einmal oder zweimal täglich inhaliert.

COPD-Therapie bei Bedarf: Schnellwirksame Medikamente erweitern die Atemwege

Neben der Dauertherapie gibt es Medikamente, die nur bei Bedarf inhaliert werden – Bedarfsmedikamente. Das bedeutet, dass Sie selbst entscheiden, wann Sie solche Medikamente einsetzen. Sie werden auch als Notfallspray bezeichnet.

Bedarfsmedikamente erweitern die Atemwege besonders schnell. Schon innerhalb von wenigen Minuten tritt die Wirkung ein. Allerdings hält der Effekt dieser schnellen Bronchodilatatoren nur einige Stunden an. Deshalb sind sie für eine Dauertherapie nicht geeignet.

Entzündungshemmende und schleimlösende Medikamente

Die COPD geht mit einer chronischen Entzündung der Atemwege einher. Daher kann es bei einigen Menschen mit COPD neben der Erweiterung der Atemwege auch wichtig sein, die Entzündung zu reduzieren. Dafür wird Kortison inhaliert – kombiniert mit bronchienerweiternden Wirkstoffen (siehe oben).

Eine weitere Medikamentenklasse, die zum Einsatz kommen kann, sind schleimlösende Medikamente. Wie der Name schon sagt, verflüssigen sie den Schleim. Ob sich daraus auch ein Nutzen für Menschen mit COPD ergibt, ist nicht sicher. Deswegen werden schleimlösende Medikamente von den gesetzlichen Krankenkassen in der Regel nicht bezahlt.

Medikamente für den Notfall

Die COPD ist durch eine dauerhafte Verengung der Atemwege gekennzeichnet, die auch zu einer Atemnot führen kann. Zudem treten auch plötzliche Verschlechterungen auf.

Bei der Therapie der Verschlechterungen kommen in der Regel Kortisontabletten zum Einsatz, die noch einmal umfassender gegen Entzündungsreaktionen wirken als inhaliertes Kortison. Bei bakteriellen Infekten werden auch Antibiotika eingesetzt.

Beatmung zur Entlastung der Lunge

Ist die Atmungsmechanik durch die COPD so stark beeinträchtigt, dass die Lungen ihre Aufgabe nicht mehr wahrnehmen können, so kann eine Beatmungstherapie sinnvoll sein. Bei dieser Behandlung der COPD erfolgt die Beatmung meist über eine Nasenmaske. Der Betroffene kann das Beatmungsgerät selbst ein- und ausschalten. In der Regel wendet er es während des Schlafes in der Nacht an. So wird die Atemmuskulatur geschont und es bleibt genügend Kraft für den Tag.

Wenn die Lunge überbläht ist

Wenn die Bronchien stark verengt sind, fällt das Ausatmen schwer. Dadurch bleibt bei jedem Atemzug – oft unbemerkt – Luft in der Lunge zurück. Der Druck in der Lunge steigt weiter an, man spricht von einer Überblähung. Besteht bei Menschen mit COPD eine ausgeprägte Überblähung, so kann diese mit erheblicher Kurzatmigkeit einhergehen. Tritt durch die bronchienerweiternde Therapie keine ausreichende Linderung ein, kann dies ein Hinweis auf ein Lungenemphysem beziehungsweise zerstörte Lungenbläschen sein.

Bestimmte mechanische Verfahren können dann helfen, das Volumen der Lungen zu verkleinern und so eine tiefere Atmung zu ermöglichen. Eine bewährte Maßnahme zur Verkleinerung überblähter Lungen ist die chirurgische Entfernung von zerstörtem Lungengewebe. So werden zum Beispiel große Emphysemblasen entfernt, die auf das benachbarte, funktionstüchtige Gewebe drücken.

Langzeitsauerstofftherapie

Reicht die Versorgung des Körpers mit Sauerstoff aufgrund der erkrankten Lungen nicht mehr aus, so können Ärzte und Ärztinnen die Behandlung der COPD durch eine zusätzliche Gabe von Sauerstoff ergänzen. Dieser wird über eine Nasensonde zugeführt. Der Sauerstoff kann durch einen Konzentrator produziert werden und steht falls nötig 24 Stunden am Tag zur Verfügung. Ein Sauerstoffkonzentrator ist ein Gerät, das Sauerstoff aus der Umgebungsluft anreichert. Auch flüssiger Sauerstoff kommt bei der Therapie zum Einsatz.

Disease-Management-Programm COPD

Für einige chronische Erkrankungen, darunter auch für COPD, bieten Krankenkassen ein sogenanntes Disease-Management-Programm (DMP) an. Bei einem DMP wird man nach festgelegten Standards betreut und behandelt, die auf Basis des aktuellen medizinischen Forschungsstands ermittelt wurden. Im Rahmen eines DMP werden auch häufig Patientenschulungen angeboten, in denen Sie lernen, Ihre Erkrankung selbst zu managen. Eine Teilnahme an einem Disease-Management-Programm soll Ihnen helfen, Symptome der COPD zu verringern und Ihre Lebensqualität zu verbessern. Wer Interesse hat, Teil des DMP zu werden, kann sich bei der behandelnden Ärztin oder dem behandelnden Arzt danach erkundigen.

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