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Medikamente bei COPD: Diese Möglichkeiten gibt es

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Das Wichtigste in Kürze: Es gibt eine Reihe von Medikamenten, die gegen COPD eingesetzt werden können. Substanzen, die die Atemwege erweitern, werden Bronchodilatatoren genannt und gehören zu den Standardmedikamenten. Sie können bei kurzfristigem Bedarf oder täglich als Dauertherapie inhaliert werden. Um eine mit Entzündungsprozessen einhergehende Verschlechterung der COPD zu behandeln, lässt sich Kortison einsetzen. Es kann ebenfalls inhaliert werden. Bei schweren Verläufen kann es auch als Tablette verabreicht werden. Schleimlösende Medikamente stehen ebenfalls zur Verfügung, sie werden allerdings nicht von den Krankenkassen bezahlt.

COPD verursacht unter anderem zwei große Probleme: So führt die Erkrankung zu einer Verengung der Atemwege – und zu einer chronischen Entzündung. Für beides können Medikamente eingesetzt werden.

Bronchodilatatoren erweitern die Atemwege

Medikamente, die die Atemwege erweitern, werden Bronchodilatatoren genannt. Diese Substanzen gehören zur Basistherapie einer COPD. Es gibt langwirksame Bronchodilatatoren, die sicherstellen, dass die Atemwege über 24 Stunden am Tag erweitert werden. Je nach Medikament wird im Rahmen einer sogenannten Dauertherapie einmal oder zweimal täglich inhaliert.

Es gibt auch schneller wirksame Bronchodilatatoren. Sie werden nur bei Bedarf als Notfallspray inhaliert. Sie erweitern die Atemwege besonders schnell. Schon innerhalb von wenigen Minuten tritt die Wirkung ein. Allerdings hält der Effekt dieser schnellen Bronchodilatatoren nur einige Stunden an. Deshalb sind sie für eine Dauertherapie nicht geeignet.

Medikamente wie Kortison wirken gegen die Entzündung

Die COPD ist eine Erkrankung, bei der eine chronische Entzündung der Atemwege auftritt. Im Verlauf der Erkrankung können schubweise Verschlechterungsphasen (Exazerbationen) auftreten. Um diese akut zu behandeln und das Auftreten weiterer Exazerbationen zu verhindern, können Medikamente wie Kortison angewendet werden, die gegen akute Entzündungen wirken.

Leider kursieren viele falsche Informationen über Kortison. Es hat den Ruf, problematisch zu sein und große Nebenwirkungen zu verursachen. Um zu verstehen, woher diese negative Wahrnehmung kommt und was davon seine Berechtigung hat, hilft es, sich vor Augen zu führen, was Kortison eigentlich ist und wie es wirkt.

Was ist Kortison und wie wirkt es?

Kortison ist ein in der Medizin bekanntes und bewährtes entzündungshemmendes Medikament. Die aktive Form von Kortison ist das körpereigene Hormon Kortisol, das in der Nebennierenrinde des Menschen gebildet wird. Wie viel und wann genau die Nebenniere Kortisol produziert, unterliegt einem komplizierten Regelkreis. Kortisol zirkuliert ständig im Blut und wirkt über verschiedene Signalketten auf zahlreiche Vorgänge im Körper – darunter auch auf die Bronchien. Dort weist Kortison gleich mehrere Wirkungen auf, die bei COPD hilfreich sein können:

  • Es wirkt entzündungshemmend und schleimhautabschwellend. Kortison ist die stärkste entzündungshemmende Substanz, die wir kennen.
  • Kortison kann auch die Wirkung von bronchienerweiternden Medikamenten verbessern.

Wann Kortison einsetzen?

Durch aktuelle Untersuchungen wird immer deutlicher, welche Menschen mit COPD besonders von der Anwendung eines inhalierbaren Kortisons als Dauertherapie profitieren.

Dies sind Menschen mit COPD, die

  • wiederholt Verschlechterungsphasen der Erkrankung (Exazerbationen) erfahren.
  • eine ausgeprägte Entzündung in den Atemwegen haben. Dies kann der Arzt anhand bestimmter Zellen im Blut messen (eosinophile Granulozyten, kurz EOS genannt). Fragen Sie hierfür gegebenenfalls Ihre Ärztin oder Ihren Arzt.
  • zusätzlich an Asthma leiden.

Kortison ist aus der modernen Medizin nicht mehr wegzudenken. Das körpereigene Hormon zeigt in der Behandlung vieler Krankheiten guten Erfolg! Weil Kortison aber vielfältige und komplexe Wirkungen auf den Körper hat, hat es auch viele Nebenwirkungen. Allerdings macht es einen großen Unterschied, ob Sie Kortison inhalieren oder Kortisontabletten einnehmen.

Inhaliertes Kortison hat weniger Nebenwirkungen

Kortison zum Inhalieren wirkt direkt in den chronisch-entzündlichen Atemwegen: Dort dämmt es die Entzündung ein. Es funktioniert dabei wie eine dicke Decke auf einem Schwelbrand, die schnelles Aufflammen verhindert. Jedoch tritt die Wirkung nicht sonderlich schnell ein. Manche Menschen mit COPD nehmen sie deshalb nicht unmittelbar wahr.

Inhalativ hat Kortison den Vorteil, dass es in einer hohen Konzentration in den Atemwegen ankommt – dort, wo es wirken soll. Nur ein Bruchteil geht ins Blut über – wo die unerwünschten Wirkungen im Vordergrund stehen. Deshalb sind Nebenwirkungen, die unter Umständen den gesamten Körper betreffen können, bei der dauerhaften inhalativen Anwendung weitaus geringer als bei der langfristigen Tablettenform. Zudem beträgt die Dosis bei inhalierbarem Kortison nur einen Bruchteil der Dosis in der Tablettenform.

Kortisontabletten als Stoßtherapie bei akuter Verschlechterung

Kortison in Tablettenform kommt nur als Kortison-Stoßtherapie im Falle einer akuten Verschlechterungsphase zum Einsatz.

Zu den Nebenwirkungen, an die man bei Kortison häufig denkt, gehören zum Beispiel Gewichtszunahme oder dünnere Haut. Diese treten jedoch vor allem bei dauerhafter, durchgehender Einnahme von Kortisontabletten auf. Bei inhalierbarem Kortison ist mit diesen unerwünschten Wirkungen nicht zu rechnen.

Grundsätzlich gilt daher: Kortison kann sehr gut und ohne größere Bedenken kurzfristig eingesetzt werden. Eine dauerhafte Gabe von Kortisontabletten sollte allerdings wegen der möglichen Nebenwirkungen einen guten Grund haben.

Schleimlöser bei COPD

Schleimlösende Medikamente verflüssigen den Schleim. Ob sich daraus auch ein Nutzen für Menschen mit COPD ergibt, ist nicht sicher. Deswegen werden schleimlösende Medikamente von den gesetzlichen Krankenkassen in der Regel nicht bezahlt.

Wirksam kann Schleim durch einfache mechanische Hilfsmittel (zum Beispiel Flutter, Cornet) gelockert und abgehustet werden. Diese werden vom Arzt oder von der Ärztin verordnet und von den Krankenkassen bezahlt.

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