Das Wichtigste in Kürze: COPD entsteht im Laufe der Zeit, wenn die Bronchien dauerhaft entzündet sind. In den allermeisten Fällen kommt es durch langjähriges Rauchen dazu. Aber auch Feinstaubbelastung etwa durch die Nähe zu einer Hauptverkehrsstraße kann das Risiko für die Entwicklung einer COPD steigern. Weitere Ursachen einer COPD können Belastungen der Lunge in der Kindheit und seltenere Erbkrankheiten sein.
Die häufigste Ursache für eine COPD ist das Rauchen oder das Mitrauchen. Aber auch Luftschadstoffe wie Feinstaub oder erbliche Faktoren können eine COPD auslösen. Oft entwickelt sich eine chronische Bronchitis zusammen mit einem Lungenemphysem zu einer COPD.
Meist entsteht eine COPD durch Rauchen
Rauchen ist der Hauptrisikofaktor für die Entstehung einer COPD. Vor allem langjährige Raucherinnen und Raucher, die über Jahrzehnte täglich rauchen, sind betroffen. Denn im Laufe der Zeit entsteht bei ihnen häufig eine chronische Bronchitis, also eine dauerhafte Entzündung der Atemwege. Auf diese Weise werden die Flimmerhärchen nach und nach geschädigt, so dass die chronische Bronchitis schließlich in eine COPD übergehen kann. Übrigens setzen auch E-Zigaretten Feinstaub frei, es ist also auch hier mit einer Belastung der Bronchien zu rechnen.
Schadstoffe aus der Umwelt als Ursache für COPD
Eine hohe Luftverschmutzung und Feinstaubbelastung schaden ebenfalls den Bronchien. Eine solche Belastung kommt etwa bei vielbefahrenen Straßen vor oder wenn man zu Hause vorwiegend mit einem offenen Kamin heizt. Auch der Beruf kann unter Umständen mit einer erhöhten Feinstaubbelastung einhergehen und die Bronchien angreifen, so ist etwa die sogenannte Bergmannbronchitis aus dem Steinkohleabbau eine anerkannte Berufskrankheit und steigert das Risiko für die Entwicklung einer COPD.
Weitere COPD-Ursachen
Grundsätzlich können auch viele und wiederkehrende Lungenerkrankungen die Bronchien auf Dauer angreifen, ähnlich wie beim Entzündungsprozess. Wer also immer wieder unter einer Bronchitis leidet, hat ein etwas erhöhtes Risiko für die Entwicklung einer COPD.
Ein weiterer möglicher Risikofaktor ist die Entwicklung der Lunge in der Kindheit: Wird sie gestört, etwa weil die Mutter während der Schwangerschaft raucht oder man viel Tabakrauch als Passivraucher ausgesetzt ist, kann dies die Entwicklung einer späteren COPD begünstigen. Frühgeburtlichkeit geht übrigens ebenfalls mit einem leicht erhöhten COPD-Risiko im späteren Leben einher.
Auch seltenere erbliche Erkrankungen wie der sogenannte Alpha-1-Antitrypsin-Mangel oder eine sogenannte primäre Ziliendyskinesie – hier ist durch einen genetischen Fehler die Beweglichkeit der Flimmerhärchen eingeschränkt – können das Risiko für die Entwicklung einer COPD steigern.
Ist COPD vererbbar?
COPD ist zumindest nicht unmittelbar vererbbar: Es gibt nicht eine bestimmte Genmutation, die direkt für die Entstehung von COPD sorgt. Lediglich seltene Erbkrankheiten wie der oben genannte Alpha-1-Antitrypsin-Mangel oder die primäre Ziliendyskinesie erhöhen das Risiko für die Entwicklung einer COPD.
Mediziner:innen diskutieren derzeit auch, ob es nicht auch andere, weniger bekannte genetische Veranlagungen gibt, die dafür sorgen, dass man grundsätzlich ein etwas höheres Risiko hat, im Laufe des Lebens eine COPD zu entwickeln. Gerade wenn Eltern eine COPD entwickelt haben, obwohl sie Nichtraucher sind und auch keine anderen Risikofaktoren wie eine übermäßige Feinstaubbelastung vorliegen. Dann kann unter Umständen eine genetische Mutation vererbt worden sein, die auch für die Kinder das Risiko erhöht, dass sie einmal an COPD erkranken. Das ist jedoch eher selten.
Entwickelt sich bei einem Elternteil hingegen nach langjährigem Rauchen eine COPD, braucht man sich als Kind in der Regel keine Sorgen zu machen, dass man ein erhöhtes Risiko für eine COPD vererbt bekommen hat.
Ist COPD ansteckend?
Manchmal wird befürchtet, man könnte sich eine COPD auch bei Erkrankten „holen“. Dies ist nicht der Fall: COPD entsteht durch eine dauerhafte Belastung der Bronchien, dazu kommt es nicht direkt im Austausch mit anderen Menschen, außer durch Passivrauchen. Dann ist allerdings die Ursache das Rauchen, nicht eine COPD. Die Erkrankung COPD ist daher nicht ansteckend.
Bei Beschwerden frühzeitig zum Arzt oder zur Ärztin gehen
Die COPD ist keine akute Erkrankung. Sie entsteht schleichend über viele Jahre. Häufig bemerken die Betroffenen erstmals Symptome bei körperlicher Belastung. Wenn sie zum Beispiel laufen, kommen sie rasch außer Atem oder haben Luftnot. Die körperliche Belastbarkeit geht in kleinen Schritten immer weiter zurück. Wenn bei Ihnen eine oder mehrere der oben genannten Risikofaktoren vorliegen, zum Beispiel weil Sie langjähriger Raucher sind, gehen Sie eher früher als später zum Arzt. Denn das Voranschreiten einer COPD kann durch die richtigen Maßnahmen und eine gute Therapie verlangsamt oder gestoppt werden. Und je früher eine Behandlung gestartet wird, umso mehr Lebensqualität gewinnen Sie.